Heiß, sonnig, heißer. Heute standen ganz klar zwei Dinge im Vordergrund: die wundervolle Fahrt durch die Verdun-Schlucht und die erste typisch französische Mahlzeit (für den Herrn die Erste überhaupt, für die Dame auf diesem Trip). Heutiger Kilometerverbrauch: rund 200 km.

Startpunkt war Sisteron. Gleich in der früh sind wir gut gelaunt und ausgeschlafen (das Hotel war einfach super) noch zur Zitadelle hoch marschiert und haben die Aussicht genossen. Danach ging es Punkt zehn Uhr (Gewitterwarnung für mittags im Gebiet Digne-les-Bains und Castellane) weiter auf der Route Napoleon Richtung Castellane.


Kurvenliebhaber kommen auf der Strecke voll auf ihre Kosten. Eine sich am Berg entlang schlängelnde Straße, durch Waldgebiete oder kleine Ortschaften, einen Flusslauf begleiten oder Serpentinen bezwingen – alles steht auf dem Programm. Motorradfahrer scheinen diese Strecke zu lieben oder wie soll ich die Leuchttafel am Ende von Digne-les-Bains mit dem Hinweis „Bikers beware, be safe, survive“ sonst deuten?

Ab Castellane geht es dann durch den „Grand Canyon du Verdon“ (Verdunschlucht). Wenn jetzt gleich am Anfang die Fotos zu sehen sind, liest vermutlich keiner mehr den Text, aber was soll’s die Bilder sind einfach atemberaubend.



 Unsere Route führte uns am Nordrand der Schlucht entlang auf der D952. Über die schöne Strecke, die tollen Kurven und die einzigartige Landschaft muss, angesichts des visuellen Beweises, nichts gesagt werden. Hervorzuheben ist der 1032m hohe „Col d’Ayen“, der dabei nur der Vorgeschmack auf das, was folgen wird, ist. Unterwegs haben wir kurz bei der Pizzaria Jean Louis gerastet. Bremser, die auffallend häufig das Länderkennzwichen „NL“ besitzen, reiben einfach an der Nervensubstanz. Der Besitzer war sehr freundlich und hat uns Tips für unseren Ausflug gegeben. Nach einer Verschnauf- und Eispause (bei 30 Grad eine Notwendigkeit!) ging es weiter zur „Route des Crêtes“, einem kleinen Rundkurs, der näher an der Schlucht entlang führt. Dort trifft man auffällig viele Deutsche. Aber die Route ist nichts für schwache Nerven! Die Strecke führt nicht nur den 1459m hohen Berg hinauf, sondern auch über eine Einbahnstraße wieder hinunter. Zugegebenermaßen ist die Aussicht atemberaubend, aber die steile Abfahrt ohne seitliche Begrenzungen zum Abhang hinunter auch – zumindest im Fall der von Höhenangst geplagten Dame. Wer braucht schon eine Leitplanke oder eine kleine Mauer zum Schutz – abstürzen macht doch Spaß. Danach ging es stehenden Fußes zum „Lac de Sainte Croix“ zur Abkühlung.

Dann sind wir in unserer Übernachtungsmöglichkeit, einem alten Landhaus, eingekehrt und haben uns kurz frisch gemacht. Gegen Abends haben wir dann die provenzalische Küche erkundet. Traditionell als Menü mit Amuse-bouche, Entrée, plat du jour (Hauptgang) und Dessert. Dazu Cocktail und Rotwein.  Das Essen war einfach göttlich – so die Dame – bzw. deliziös – so der Herr. Das i-Tüpfelchen war allerdings die rote Katze am Restaurant. Der Herr wollte sie gleich catnappen – äh adoptieren.